Wohnquartier in Michendorf setzt auf wasserspeichernden Baustoff

Baugenossenschaft verwendet Blähglasschotter gegen Flächenversiegelung

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In Michendorf südlich von Potsdam entsteht ein Wohnquartier, das auf den wasserspeichernden Baustoff „Red Blähglasschotter“ setzt. Das Material nimmt Regenwasser auf und gibt es nach und nach an die Umwelt zurück.

Die Berliner Baugenossenschaft errichtet das Wohnquartier „apfel mitte“ auf einem zweieinhalb Hektar großen Gelände. Elf Wohngebäude mit insgesamt 124 Wohnungen, ein Spielplatz und weitläufige Außenanlagen sind geplant.

Architekt Andreas Haase von Complizen Architektur verwendete den Blähglasschotter in Teilbereichen der Außenanlagen, auf Gehwegen sowie den Überfahrten der Tiefgarage. Das Material kann bis zu fünfzig Prozent seiner Masse an Wasser aufnehmen. Nach acht Stunden reduziert sich die Aufnahme auf zwölf, nach vier Tagen auf drei Prozent.

Die dabei entstehende Verdunstungskälte soll Hitzeinseln vorbeugen und das Wohnquartier abkühlen. Laut Hersteller Veriso ermöglicht die Formstabilität des Materials den Einsatz unter Fahrbahnbelag.

Udo Vierke, dessen GaLaBau-Unternehmen den Blähglasschotter einbrachte, beschreibt die Verarbeitung als "ausgesprochen angenehm". Das geringe Eigengewicht sei ideal für den Systemaufbau der Tiefgaragenüberfahrten gewesen.

Nach Angaben der Flächenstatistik des Bundes wurden in Deutschland im Vierjahresmittel 2019 bis 2022 täglich rund 52 Hektar Fläche versiegelt. Das Konzept der Schwammstadt zielt darauf ab, anfallendes Regenwasser vor Ort aufzunehmen und zu speichern, statt es in die Kanalisation abzuleiten.
 
www.schwamm-stadt.eu


 

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