Quartiersbau mit 60 Pflegeplätzen und 29 Mietwohnungen in Tübingen

Modulare Vorfertigung ermöglicht komplexen Nutzungsmix in Holz-Hybridbauweise

Modulare Vorfertigung hat die Realisierung des komplexen Nutzungsmix im Quartierhaus „henA" in Tübingen ermöglicht. Schwille Architekten aus Reutlingen und die GWG – Gesellschaft für Wohnungs- und Gewerbebau Tübingen setzten sowohl beim Holzbau als auch bei den Sanitärzellen auf werkseitige Fertigung.
Mit dem Komplex „henA“ haben Schwille Architekten im Tübin-ger Viertel Hechinger Eck Nord einen auffälligen Quartiersbau in Holz-Hybrid-Bauweise realisiert, der viele Funktionen vereint: Grundschule, Seniorenheim, Wohnungen, Gewerbe. © Martin Baitinger / Sto SE & Co. KGaA
Mit dem Komplex „henA“ haben Schwille Architekten im Tübin-ger Viertel Hechinger Eck Nord einen auffälligen Quartiersbau in Holz-Hybrid-Bauweise realisiert, der viele Funktionen vereint: Grundschule, Seniorenheim, Wohnungen, Gewerbe. © Martin Baitinger / Sto SE & Co. KGaA

Der ein- bis sechsgeschossige Baukörper auf einem 3,5 Hektar großen Gelände im Süden von Tübingen beherbergt Grundschule, Pflegeheim, Gewerbeflächen und 29 geförderte Mietwohnungen in Holz-Hybridbauweise nach KfW-40-Standard.

Standort und Grundrissorganisation

Das Plangebiet Hechinger Eck Nord befindet sich in der Tübinger Südstadt. Das nördliche Baufeld umfasst ein Baugrundstück von 2.775 Quadratmetern. Eine Tiefgarage mit 63 Pkw-Stellplätzen bildet das Fundament des Baus. Zusätzlich finden Fahrräder, Technik- und Nebenräume in der Tiefgarage Platz.

Das Erdgeschoss bietet Gewerberäume und die erweiterte Grundschule mit eigenem Zugang. Das Pflegeheim mit 60 Plätzen erstreckt sich über das erste und zweite Obergeschoss, wobei der Eingang im Erdgeschoss liegt und der Empfang im ersten Obergeschoss untergebracht ist. Die Etagen drei bis fünf beherbergen 29 geförderte Wohnungen mit Flächen zwischen 45 und 105 Quadratmetern.

Auch Einschnitte in die Kubatur sind mit Putz gestaltet. © Martin Baitinger / Sto SE & Co. KGaA
Auch Einschnitte in die Kubatur sind mit Putz gestaltet. © Martin Baitinger / Sto SE & Co. KGaA

Konstruktive Besonderheiten der Holz-Hybridbauweise

Die Aussteifung des Baukörpers erfolgt mittels Brettsperrholz anstelle von Stahlbeton, wo dies konstruktiv möglich war. Dieser Ansatz erhöht den Holzanteil gegenüber konventionellen Holz-Hybrid-Bauten auf rund 1.300 Kubikmeter. Die Konstruktionsart bietet Vorteile für den Standort Tübingen, da die Stadt in Erdbebenzone drei liegt. Die weniger steife Bauweise zeigt eine bessere Widerstandskraft bei Erdstößen.

Bautafel

Bauherr: GWG – Gesellschaft für Wohnungs- und Gewerbebau Tübingen mbH, Tübingen
Standort: Hechinger Straße 66 – 70, Tübingen
Architektur: Schwille Architektenpartnerschaft mbB BDA, Reutlingen
Fachhandwerk: Gottfried Mack e.G., Pliezhausen
Sto-Kompetenzen: Fassadendämmsystem (StoTherm Mineral)

Vorfertigung als wirtschaftlicher Faktor

Sowohl der Holzbau als auch die Sanitärzellen entstanden modular in werkseitiger Vorfertigung. Die vollständig vorgefertigten Bäder lieferten die Hersteller an und bauten sie per Kran ein. Sichtbar verbautes Holz schafft eine positive Aufenthaltsqualität in vielen Bereichen des Gebäudes.

Energetische Kennwerte des KfW-Effizienzhaus 40

Eine hoch gedämmte Hülle erreicht den KfW-Effizienzhaus-40-Standard mit folgenden U-Werten:

  • Außenwände: durchschnittlicher U-Wert 0,13 W/m²K
  • Fenster: durchschnittlicher U-Wert 0,74 W/m²K
  • Bodenplatte/Treppenhaus: durchschnittlicher U-Wert 0,27 W/m²K
  • Decken gegen unbeheizt: durchschnittlicher U-Wert 0,11 W/m²K
  • Boden gegen Tiefgarage: durchschnittlicher U-Wert 0,12 W/m²K
  • Wärmebrücken gerechnet UWB,man = 0,020 W/m²K

Das Gebäude bezieht seine Wärme über einen Anschluss an das Fernwärmenetz.

Detail der Putzfassade: Die Struktur „Linear 2“ aus der StoSignature-Collection in einem dunkelbraunen Farbton gibt dem Sockelgeschoss optisch Stabilität. © Martin Baitinger / Sto SE & Co. KGaA
Detail der Putzfassade: Die Struktur „Linear 2“ aus der StoSignature-Collection in einem dunkelbraunen Farbton gibt dem Sockelgeschoss optisch Stabilität. © Martin Baitinger / Sto SE & Co. KGaA

Fassadengestaltung spiegelt Nutzungsvielfalt wider

Die Fassadenflächen zeigen unterschiedliche Gestaltungen, die den vielfältigen Nutzungsmix subtil nach außen kommunizieren. Das Erdgeschoss erhielt einen dunklen, feinkörnigen Putz in zwei StoSignature-Techniken – „Texture: Linear 2″ und „Effect: Coating Partial“ – sowohl auf dem Beton-Untergrund als auch auf den Holzrahmenbau-Trakten. StoTherm Mineral sorgt für die Dämmung. Die Obergeschosse prägt ein Farb- und Materialmix. (mb)

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