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30 Jahre Ingenieurkammer Thüringen

Festveranstaltung am 28. Mai auf Schloss Ettersburg

Den folgenden Festvortrag unter dem Titel „30 Jahre Ingenieurkammer Thüringen – 30 Jahre Zeitgeschichte: Rück- und Ausblicke“ hielt der Ehrenpräsident der Ingenieurkammer Thüringen, Prof. Dr.-Ing. habil. Hans-Ulrich Mönnig (2004 bis 2013 Präsident der Kammer).
Mit Ministerpräsident Bodo Ramelow, zahlreichen Honoratioren und ca. 160 Gästen feierte die Ingenieurkammer ihr 30-jähriges Bestehen. Mitglieder der Ingenieurkammer Thüringen und zahlreiche Gäste waren zur Festveranstaltung in den Gewehrsaal auf Schloss Ettersburg gekommen – Mitglieder des Thüringer Landtages, Vertreter Thüringer Ministerien, Präsidenten- und Geschäftsführerkollegen der Länderkammern, Vertreter von Hochschulen, Kammern, Verbänden und weiteren Institutionen. © Melanie Kahl, Studio LitschiCo
Mit Ministerpräsident Bodo Ramelow, zahlreichen Honoratioren und ca. 160 Gästen feierte die Ingenieurkammer ihr 30-jähriges Bestehen. Mitglieder der Ingenieurkammer Thüringen und zahlreiche Gäste waren zur Festveranstaltung in den Gewehrsaal auf Schloss Ettersburg gekommen – Mitglieder des Thüringer Landtages, Vertreter Thüringer Ministerien, Präsidenten- und Geschäftsführerkollegen der Länderkammern, Vertreter von Hochschulen, Kammern, Verbänden und weiteren Institutionen. © Melanie Kahl, Studio LitschiCo

Als die Ingenieurkammern vor 30 Jahren gegründet wurden, galt der Slogan: „Kammermitglieder sichern mit dem Verbraucherschutz das Gemeinwohl im Bauen“. In der Ethik von Berufen, die an den Grundfesten der Gemeinschaft tätig sind, wie Ärzte, Juristen, Architekten und Ingenieure müsse in erster Linie die Qualität der Leistungen das entscheidende Kriterium im Leistungsvergleich sein. Dass dies zumindest in Deutschland bisher durch die öffentlich-rechtlichen Berufskammern unter staatlicher Aufsicht und einer anteiligen hoheitlichen Verantwortung sichergestellt war, gehörte zur Gründungsphilosophie der Kammern. Leider sei in den vergangenen 30 Jahren diesbezüglich ein Erosionsprozess spürbar. Die Qualität sei offensichtlich nicht mehr das ausschlaggebende Kriterium, sondern der Angebotspreis. Es bestehe der Eindruck, dass die Kammer von ihren „offiziellen Partnern“ mehr geduldet als aktiv unterstützt werde. So sähen Kammerangehörige in den ihnen auferlegten Anforderungen der beruflichen Qualifikation und ständiger Weiterbildung keinen wirtschaftlichen Nutzen, solange es politisch gewollt möglich sei, dass jeder, der die vier Grundrechenarten beherrsche, Ingenieurleistungen erbringen und anbieten könne oder Leistungen ohne Qualifikationsnachweis zu Dumpingpreisen aus dem Ausland eingekauft werden können. Wir würden damit unsere international geachtete Kompetenz und unser geschätztes Planungs- und Ingenieurdienstleistungspotential aufgeben.

Hans-Ulrich Mönnig © Melanie Kahl, Studio LitschiCo
Hans-Ulrich Mönnig © Melanie Kahl, Studio LitschiCo

In seinem Fazit forderte Prof. Mönnig, dass gesetzlich die verpflichtende Kammermitgliedschaft für baubezogene Ingenieurleistungen festgeschrieben werden müsse – wie z. B. bei Architektinnen und Architekten.

Dipl.-Ing. Elmar Dräger, Präsident der Ingenieurkammer Thüringen, eröffnete die Veranstaltung und betonte, welches Selbstverständnis die berufliche Selbstverwaltung innerhalb der letzten drei Jahrzehnte entwickelt habe. Die Stellung einer Körperschaft öffentlichen Rechts, die einerseits Bestandteil der mittelbaren Staatsverwaltung ist, andererseits jedoch selbstfinanziert und mitgliedergetragen Berufsstandsinteressen vertreten muss, sei dabei keinesfalls trivial. © Melanie Kahl, Studio LitschiCo
Dipl.-Ing. Elmar Dräger, Präsident der Ingenieurkammer Thüringen, eröffnete die Veranstaltung und betonte, welches Selbstverständnis die berufliche Selbstverwaltung innerhalb der letzten drei Jahrzehnte entwickelt habe. Die Stellung einer Körperschaft öffentlichen Rechts, die einerseits Bestandteil der mittelbaren Staatsverwaltung ist, andererseits jedoch selbstfinanziert und mitgliedergetragen Berufsstandsinteressen vertreten muss, sei dabei keinesfalls trivial. © Melanie Kahl, Studio LitschiCo
Ministerpräsident Bodo Ramelow betonte in seinem Grußwort: „Ich sage der Ingenieurkammer für 30 Jahre gute Begleitung meinen Dank! Es ist einfach wichtig, auch für die Politik, eine faire, sachliche und klare Begleitung zu haben“. © Melanie Kahl, Studio LitschiCo
Ministerpräsident Bodo Ramelow betonte in seinem Grußwort: „Ich sage der Ingenieurkammer für 30 Jahre gute Begleitung meinen Dank! Es ist einfach wichtig, auch für die Politik, eine faire, sachliche und klare Begleitung zu haben“. © Melanie Kahl, Studio LitschiCo
Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer e. V., wies in seiner Rede unmissverständlich darauf hin, dass freiberufliche Ingenieurinnen und Ingenieure eine bedeutende Rolle in der gesellschaftlichen Entwicklung einnähmen. Insbesondere die Rahmenbedingungen für die Berufsausübung der Kammermitglieder müssten verbessert werden, da die Komplexität der Aufgabenbearbeitung stetig zunähme. Demografischen Wandel, Energiewende und Entscheidungen auf europäischer Ebene nannte er dafür beispielhaft. Die Politik müsse sich zudem dringend dem Wohnungsbau aufgrund seiner gesellschaftlichen Bedeutung annehmen – alle am Bau beteiligten Akteure müssten dabei an Lösungen mitwirken. Auch dürften schnellere Projektbearbeitungen bzw. -realisierungen nicht durch Bürokratie ausgebremst werden. © Melanie Kahl, Studio LitschiCo
Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer e. V., wies in seiner Rede unmissverständlich darauf hin, dass freiberufliche Ingenieurinnen und Ingenieure eine bedeutende Rolle in der gesellschaftlichen Entwicklung einnähmen. Insbesondere die Rahmenbedingungen für die Berufsausübung der Kammermitglieder müssten verbessert werden, da die Komplexität der Aufgabenbearbeitung stetig zunähme. Demografischen Wandel, Energiewende und Entscheidungen auf europäischer Ebene nannte er dafür beispielhaft. Die Politik müsse sich zudem dringend dem Wohnungsbau aufgrund seiner gesellschaftlichen Bedeutung annehmen – alle am Bau beteiligten Akteure müssten dabei an Lösungen mitwirken. Auch dürften schnellere Projektbearbeitungen bzw. -realisierungen nicht durch Bürokratie ausgebremst werden. © Melanie Kahl, Studio LitschiCo

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Quelle: DIN Media GmbH

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