Schnell, konsequent und soziale Schieflagen vermeiden

28 Verbände: Impulse für den Wohnungsbau

Deutschland stecke weiterhin in einer tiefgreifenden Wohnungskrise, in vielen Regionen fehle bezahlbarer Wohnraum und signifikante Impulse für die Neubautätigkeit blieben bislang aus. Daher machte die Bundesingenieurkammer am 16. September gemeinsam mit 27 Verbänden in einem Positionspapier konkrete Vorschläge zur schnelleren Umsetzung der Koalitionsvereinbarungen für mehr bezahlbaren Wohnraum.
Positionspapier von 28 Verbänden: „Impulse für den Wohnungsbau“ © DIB
Positionspapier von 28 Verbänden: „Impulse für den Wohnungsbau“ © DIB

Die Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“ zeigt in sechs Punkten wird auf, wie eine sozial gerechte und zukunftsorientierte Wohnungsbaupolitik wirksam umgesetzt werden kann:

  • Wirksame Anreize für bezahlbaren Wohnungsbau und Wohneigentumsbildung einführen
    • Schnell spürbare Impulse für den bezahlbaren Wohnungsbau schaffen.
    • Ergänzung des bestehenden ambitionierten Wohneigentums-Förderprogramms (WEF) um breitenwirksame Komponenten wie etwa Direktzuschüsse oder steuerliche Abzugsmöglichkeiten, pragmatischere Ausgestaltung von „Jung kauft Alt“ hinsichtlich der Erreichung des EH70-Niveaus.
  • Erhöhung der sozialen Wohnraumförderung konsequent umsetzen
    • Ein weiterer Hochlauf der sozialen Wohnraumförderung muss verlässlich durchgeführt werden, wobei auch die Länder mehr Mittel bereitzustellen haben. Es muss eine Fokussierung auf angespannte Wohnungsmarkt-Regionen geben.
    • Gerade im preissensiblen sozialen Wohnungsbau sollte die Fördereffizienz durch die Einführung regionaler Regelstandards für vereinfachtes, kostengünstiges Bauen gesteigert werden.
  • Wohnungsbau-Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag schnell realisieren
    • Schnelle Installierung der im Koalitionsvertrag angekündigten neuen Wohnungsbau-Anreize (bzw. befristete Wiedereinführung der EH55-Förderung zur Aktivierung des Bauüberhangs) bis spätestens Anfang 2026.
    • Bis zur Einführung der neuen Instrumente muss der bestehende Förderrahmen mit zusätzlichen Mitteln auskömmlich finanziert werden.
  • Einfacheres und günstigeres Bauen forcieren
    • Bestehende Ansätze zum vereinfachten Bauen weiterentwickeln und bundesweit rechtssicher umsetzbar machen.
    • Bauvertragsrecht weiterentwickeln und Friktionen beseitigen, Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung im Rahmen der geplanten BauGB-Novelle weiter vorantreiben, Erleichterungen für das Bauen im Bestand hinsichtlich der zu erreichenden Anforderungen schaffen.
  • Bauland bedarfsgerecht zur Verfügung stellen
    • Unterstützung von Kommunen bei der aktiven Bodenpolitik durch gezielte Förderungen, Abgabe von Liegenschaften zu günstigen Konditionen auch im Erbbaurecht und Aufbau einer strategischen Flächenreserve in den Regionen.
    • Flächeneffizienz und bedarfsgerechten Wohnungsbau (auch im Außenbereich) gemeinsam voranbringen – die notwendige Wohnraumschaffung muss bei den Flächenzielen angemessen berücksichtigt werden.
  • Gebäudesektor klimafreundlich, energieeffizient und resilient gestalten
    • Energieeffizienz und Klimaneutralität im Gebäudebereich durch Effizienzmaßnahmen insbesondere bei „Worst Performing Buildings“ ermöglichen, Kosteneffizienz beachten, marktgerechte und sozialverträgliche Anreize entwickeln.
    • Keine weitere Verschärfung des Neubaustandards über europäische Vorgaben hinaus.

Unterzeichnet von folgenden Institutionen und Verbänden:

Bund deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure BDB | Bundesarchitektenkammer (BAK) | Bundesingenieurkammer (BIngK) | Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden | Bundesverband der Deutschen Transportbetonindustrie | Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie | Bundesverband der Gipsindustrie | Bundesverband Deutsche Betonbauteile | Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel | Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle | Bundesverband Flachglas | Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen BFW | Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen | Bundesverband in den Gewerken Trockenbau und Ausbau | Bundesverband Mineralische Rohstoffe | Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau | Deutsche Säge- und Holzindustrie | Deutscher Holzwirtschaftsrat | Hauptverband der Deutschen Bauindustrie | Hauptverband der Deutschen Holzindustrie und Kunststoffe verarbeitenden Industrie und verwandter Industrie- und Wirtschaftszweige | Immobilienverband Deutschland IVD | Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt | Repräsentanz Transparente Gebäudehülle | Verband Fenster + Fassade | Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel | Verband Privater Bauherren | Verein Deutscher Zementwerke | Zentralverband Deutsches Baugewerbe

NEWSLETTER

Nach Anmeldung versorgt Sie der Newsletter kostenfrei 14-tägig mit einer redaktionellen Auswahl aktueller Nachrichten und Berichten des Deutschen Ingenieurblatts.

Ihre E-Mail-Adresse wird ausschließlich zur Versendung des Newsletters verwendet und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können sich jederzeit per Abmeldelink im Newsletter abmelden (Datenschutzerklärung des Dienstleisters CleverReach).

Ihre E-Mail-Adresse:

Als Ingenieurkammer-Mitglied bitte nicht anmelden – Sie erhalten bereits exklusiv unseren umfassenderen „Mitglieder-Infoservice“ bzw. können diesen über Ihre Kammer bestellen.

BAUPLANER

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit dem Bauplaner-Newsletter, unserem 14-tägigen E-Mail-Service, der Bauingenieure und Planer über die neuesten Entwicklungen in der Branche informiert. 

Ihre E-Mail-Adresse wird ausschließlich zur Versendung des Bauplaner-Newsletters verwendet und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können sich jederzeit per Abmeldelink im Bauplaner-Newsletter abmelden (Datenschutzerklärung des Dienstleisters CleverReach).

Ihre E-Mail-Adresse:

NEUE BEITRÄGE

Anzeige: Lesen Sie jetzt das neue ✶ ALLPLAN Whitepaper ✶