Forschungsprojekt erprobt vertikalen Lebensraum für Wildpflanzen

Wilde Klimawand: Fassadenbegrünung gegen Stadthitze

Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP entwickelt gemeinsam mit der Universität Stuttgart und dem Unternehmen HELIX Pflanzensysteme eine neue Grünfassade für heimische Wildpflanzen. Das System soll Städte kühlen und Insekten wie Vögeln Lebensraum bieten.
Bei der Wilden Klimawand handelt es sich um ein Grünfassadensystem zur Förderung der Biodiversität und Klimaresilienz in urbanen
Bei der Wilden Klimawand handelt es sich um ein Grünfassadensystem zur Förderung der Biodiversität und Klimaresilienz in urbanen

Die sogenannte Wilde Klimawand besteht aus Modulen für Wildstauden, Kräuter und Gräser. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und der Stuttgarter Klima-Innovationsfonds fördern das dreijährige Projekt. Die Forschenden stellen die Entwicklung auf der Messe BAU 2025 in München vor (Stand 528 in Halle C2).

„Die bepflanzte Oberfläche kühlt die Bauteiloberfläche effektiv ab und reduziert den urbanen Hitzeinseleffekt“, sagt Projektmitarbeiterin Dr. Pia Krause. Die Pflanzen wachsen zunächst drei Monate horizontal im Gewächshaus, bevor sie in die Vertikale umgesetzt werden.

Auf dem Fraunhofer Campus in Stuttgart-Vaihingen steht bereits ein Demonstrator mit 200 Quadratmetern Fläche. Die Installation dauerte vier Tage. Ein automatisches Tröpfchensystem bewässert die Pflanzen. Nach wenigen Wochen siedelten sich dort bereits Amseln und Wildbienen an.

Die Pflege erfordert mehr Aufwand als bei herkömmlichen Grünfassaden. „Vertrocknete Pflanzen müssen behutsam zurückgeschnitten werden, um Habitatstrukturen nicht zu zerstören“, erklärt Hans Müller, Geschäftsführer von HELIX Pflanzensysteme.

Interessierte sind  eingeladen, die Wilde Klimawand zu besichtigen, um sich selbst ein Bild vom Artenreichtum und der kühlenden Wirkung zu machen. Hierfür bieten das Fraunhofer IBP und die Universität Stuttgart mehrere Möglichkeiten an. Gruppen ab 15 Personen können sich für einen individuellen Besuchstermin direkt an die Projektverantwortlichen wenden. Besonders interessant ist dieses Angebot beispielsweise für Schulklassen. 

Zudem veranstaltet das Fraunhofer IBP gemeinsam mit der Universität Stuttgart regelmäßig öffentlich zugängliche Veranstaltungen, an denen die Forschungsfassaden besichtigt werden können. Auch der regelmäßig stattfindende »Bürger*innendialog«, der sogenannte Climate Wall Dialogue, bietet die Möglichkeit, die Wilde Klimawand zu erleben und mit den Forschenden ins Gespräch zu kommen.

https://www.ibp.fraunhofer.de/de/projekte-referenzen/wilde-klimawand.html
https://www.iabp.uni-stuttgart.de/veranstaltungen/Climate-Wall-Dialogue/

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