Professor Michael Denzer forscht zu nachhaltigen Baustellen und Prozessoptimierung

Hochschule Biberach macht Baulogistik zur Regelprofessur

Die Hochschule Biberach überführt ihre Stiftungsprofessur für Baulogistik in eine Regelprofessur. Professor Dr. Michael Denzer, der seit fünf Jahren das noch junge Fachgebiet vorantreibt, erhält damit einen dauerhaften Status an der Fakultät Bauingenieurwesen und Projektmanagement.
Prof. Dr. Michael Denzer © Hochschule Biberach
Prof. Dr. Michael Denzer © Hochschule Biberach

Industriepartner ermöglichten den Anfang
Den Grundstein hatte die Unternehmensgruppe Wolff & Müller unter der Initiative von Dr. Albert Dürr gelegt. Das Stuttgarter Unternehmen erkannte das Potenzial der Baulogistik für Qualität, Termin- und Kostensicherheit von Bauprojekten. Als weitere Zustifter gewann Dürr den Schalungs- und Gerüstehersteller Peri sowie das Liebherr-Werk Biberach.

Die Baulogistik gewinnt als Querschnittsbereich im Bauwesen an Bedeutung, besonders bezüglich Effizienz und Nachhaltigkeit von Projekten. In Lehre und Studium spielt die Disziplin jedoch noch eine untergeordnete Rolle – anders als in Biberach.

Strategische Entscheidung der Fakultät
Prof. Dr.-Ing. Gerhard Haimerl, Dekan der Fakultät, erläutert die Entscheidung: „Im Rahmen unserer Fakultätsstrategie verfolgen wir das Ziel, die Themenfelder unserer Professuren breit und umfassend aufzustellen. Die Baulogistik fügt sich hierbei ideal in das Gesamtprofil der Fakultät ein: interdisziplinär, praxisnah und zukunftsorientiert.“ Über Professor Denzer sagt er: „Als engagierter Teamplayer mit großem Gestaltungswillen passt er hervorragend in unser Kollegium.“

Lehre vom Bachelor bis zum Master
Mit der eigenständigen Professur für Baulogistik nimmt die Hochschule Biberach eigenen Angaben zufolge eine Sonderstellung in der deutschen Hochschullandschaft ein. Professor Denzer unterrichtet in allen Lehreinheiten des Bau-Projektmanagements. Im Bachelor konzentrieren sich die Inhalte auf die Baulogistik der Baustelle, im Master stehen Anforderungen der Unternehmenslogistik im Mittelpunkt. Das Grundprinzip fasst der Professor zusammen: „Ohne Material, ohne Personal, gibt es keine neuen Brücken, Straßen oder Gebäude.“

Forschung zu nachhaltigen Baustellen
In der Forschung arbeitet Michael Denzer am Biberacher Institut für Holzbau gemeinsam mit Kollegen der Hochschule und der Hochschule für Technik Stuttgart an der Entwicklung von Deckenelementen aus Lehm. Denzer prüft und optimiert dabei Produktionslogistik sowie Montage und Demontage auf der Baustelle.

Ab dem kommenden Jahr entwickelt er Benchmarks für die quantitative Nachhaltigkeitsbewertung von Baustellen. Das Projekt erfasst und wertet Energie- und Stoffströme von Baustellen aus. Darauf aufbauend entsteht ein Leitfaden zur Nachhaltigkeitsbewertung für die Praxis. Zusätzlich führt Denzer Auftragsforschungen durch, etwa Softwaresimulationen für baulogistische Abläufe im Infrastrukturbau.

Wissenstransfer in die Praxis
Die Erkenntnisse fließen in Lehre und Weiterbildungsprogramme der Hochschule ein. An der Akademie der Hochschule Biberach etablierte Denzer das Forum Baulogistik, bei dem aktuelle Fragestellungen und Trends vorgestellt und diskutiert werden.

Prof. Dr.-Ing. Matthias Bahr, Rektor der Hochschule und damaliger Dekan, würdigt die Weitsicht der Stifter: „Es zeigt sich, wie weitsichtig die Stifter damals waren, als sie ein Thema identifizierten, dessen Bedeutung erkannten und mit uns als Partnerin frühzeitig die Voraussetzungen dafür schafften, dass die Baulogistik in Forschung und Lehre an der HBC mehr Gewicht erhält.“ Die Zusammenarbeit habe Forschung und Wissen vorangetrieben und sorge dafür, dass künftige Fachkräfte fundiertes Wissen mitbringen. „Wir danken den Stiftern sehr und sind überzeugt, dass diese erfolgreiche Zusammenarbeit beispielgebend auch für zukünftige Projekte mit unseren Industriepartnern ist“, so Bahr. (mb)

http://www.hochschule-biberach.de/

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