Die Gitterschale an der Staatsgalerie besteht aus einem komplexen Stahltragwerk mit rund 110 Tonnen Stahl, 403 Knotenpunkten und 725 dreieckigen Glasscheiben. Ihre filigrane Struktur entsteht durch präzise gefertigte Strangpressprofile, die durch ihre Geometrie eine besonders leichte Anmutung erzeugen. Jedes Bauteil wurde individuell angepasst, um der kuppelförmigen Geometrie gerecht zu werden. Die präzise Detailgestaltung der Knotenpunkte setzt Maßstäbe für Ästhetik und technische Ausführung.
Die Tragwerksplanung berücksichtigt nicht nur Eigengewicht, Wind und Schnee, sondern auch Druckwellen durch ein- und ausfahrende Züge sowie große Temperaturschwankungen. Ein digitales Rechenmodell simulierte alle Lastfälle und Verformungen. 27 Kalottenlager sorgen für Bewegungsfreiheit und leiten Kräfte sicher in das Betonschalendach. Die Kombination aus hochfestem Stahl, tragfähigem Glas und einer exakt berechneten Tragstruktur ermöglicht eine filigrane Erscheinung bei gleichzeitig hoher Stabilität.
Die Montage der Gitterschale erfolgte witterungsgeschützt unter einem Zelt. Nach der Fertigung der 36 Einzelsegmente startete im Herbst 2024 die Montage mit exakter Ausrichtung und Verglasung. Parallel schreitet der Bau der weiteren Gitterschalen voran, und alle 27 Lichtaugen sind bereits sichtbar. Damit wird die architektonische Gestaltung von Stuttgart 21 in ihrer vollen Dimension erlebbar und verbindet Funktionalität mit einem markanten Erscheinungsbild.

