Editorial
Harald Link
Liebe Leserinnen und Leser,
Smart Meter, Smart Home, Smart Grid – alles muss heute irgendwie „smart“ sein. Es ist noch nicht lange her, da galten „nachhaltig“, „Innovativ“ und „intelligent“als verkaufsfördernde Attribute, mit denen Produkte und Dienstleistungen etikettiert wurden. Und heute eben: „smart“. Das erweckt den Eindruck, die einzelnen Komponenten wüssten schon selbst, ganz von alleine, was zu tun sei. Und der ambitionierte Laie kann dabei den Eindruck gewinnen, er müsse sich nur in einem Online-Shop – oder wo auch immer – die gewünschten Bauteile zusammenklicken, um funktionierende Systeme zu erhalten: Stromerzeugung, Heizungssteuerung, Wärmerückgewinnung ... . Ist ja schließlich alles „smart“. Manch ein Hobbybastler tut das dann auch und wundert sich, dass er zwar Effekte erzielt, aber nicht immer die erhofften oder in der gewünschten Größenordnung.
„Smart“ sind bei den immer komplexer werdenden Systemen für die Haussteuerung, den Planungen für die Ver- und Entsorgung oder den Brandschutz vor allem die Ingenieure, die nicht nur ihren eigenen Fachbereich im Griff haben, sondern auch das „große Ganze“ im Auge behalten. Fachwissen, das auf (mindestens) einem Studium und jahrelanger Berufserfahrung beruht, kann man nicht „mal nebenher“erbringen. Wer den Heizungsbauer nach guten Möglichkeiten zur Energieeinsparung fragt, der bekommt natürlich eine neue Heizung empfohlen und der Fensterbauer wird kaum auf die Vorzüge einer Wärmepumpe hinweisen, wenn es nicht in seinem wirtschaftlichen Interesse liegt.
Eine unabhängige Beratung, die alle Aspekte des Gesamtsystems „Haus“ im Auge behält, und eine kompetente und qualitativ hochwertige Planung – das sind die wirklich „smarten“ Bestandteile des Planens und Bauens. Eine Vielzahl von Beispielen hierzu finden Sie in dieser Ausgabe des Deutschen Ingenieurblatts.
Harald Link
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